Tatsächlich stört es mich mehr, wenn jemand mit zwei Fingern schnell tippt, als wenn Betrunkene Mitfahrer in ihr Mobiltelefon gröhlen. Ich bin mir bewusst, dass eine solche Wahrnehmung einer gewissen Dekadenz nicht entbehrt, aber erst kürzlich wurde ich in einer Vorlesung vom – tatsächlich – schnellen Zwei-Finger-Tippen einer Studierenden derart abgelenkt, dass ich praktisch nur noch vergeblich versuchte, in ihren Fingerbewegungen den Keim eines logischen Systems aufzufinden. Bis zum Ende der Vorlesung blickte ich ungläubig auf ihre Finger und die Tastatur ihres Computers und versuchte mir klarzumachen, wie sie die Tasten findet und warum sie sich dabei keine Finger bricht. Und dann fiel mir auf, dass das nichts bedeutet. Sie ist vermutlich ungefähr 10 mal cooler als ich, wusste schon immer, dass Levi Strauß ein Kerl ist und ist heute nicht durch die Prüfung gerasselt (ob ich es bin, wer weiß).
Jedenfalls machen uns moderne Kommunikationsmittel dekadent und egofixiert. Wer einem nicht passt wird weggeklickt. Mareike bezieht das selbe Problem hier viel schöner als ich auf Partnerkram. Ich würde diesen Eintrag ja weiterschreiben, aber Sie sind mir dazu viel zu egal.
Mit wievielen fingern tippst du?
Zehn. Wieso? (Wobei ich auf Kleintastauren, etwa bei Mobiltelefonen zur Daumenschreibweise wechsele. Für alle Finger ist da schlicht kein Platz.)
Es lebe das zwei Fingersystem. 😉 Ich nutze aber ganz unbewusst machmal auch drei- den Daumen für die Spacetaste.